Freitag, 10. März 2017

Ein kleiner Rückblick auf mein erstes Semester

Hey ihr Lieben,

ein Studium ist manchmal anstrengender als gedacht, besonders, wenn man es noch nicht so richtig gewöhnt ist, sich selber zu organisieren. Deshalb schreibe ich jetzt einen kleinen Rückblick über die Dinge, die mich im vergangenen halben Jahr so beschäftigt haben, was ich für mich selbst gelernt habe und woran ich vielleicht noch arbeiten sollte.

Dinge, die ich gelernt habe

- 2 neue Sprachen auf einmal anzufangen, führt unweigerlich dazu, dass man sich im Laufe der Zeit mehr auf die eine konzentriert als auf die andere oder die andere sogar komplett schleifen lässt

- Hebräisch hat eine einfachere Grammatik als...

- ....Latein, bei dem man sich allerdings die Vokabeln schneller merken kann

- Hebräisch hat im Endeffekt gewonnen, deshalb hab ich jetzt das Hebraicum in der Tasche

- zum Glück dauert Latein 2 Semester

- mein Zeitmanagement ist zwar etwas besser geworden, aber immer noch katastrophal und sehr ausbaufähig, aber ich arbeite daran

- ich brauche manchmal einfach Ruhepausen, um mich für die nächste Lernschlacht zu rüsten

- wenn ich mich an etwas festgebissen habe, will ich es durchsetzen, auch wenn es nicht geht

- ich kann nicht überall gleichzeitig sein

- ich habe unheimlich tolle Mitbewohner


Woran ich arbeiten sollte
- ich sollte lernen, wie man es schafft, so zu kochen, dass es nicht gefühlt andauernd das gleiche gibt

- ich sollte aufhören, mich mit tollen Sachen und Menschen zu beschäftigen, wenn ich eigentlich wirklich arbeiten sollte und keine Zeit habe rumzublödeln

- ich muss mein Zeitmanagement auf die Reihe kriegen

- ich sollte energiegeladene Phasen sinnvoll nutzen, anstatt mich in unwichtige Sachen zu vertiefen

- meine Konzentration

- meine Neigung, zu zu vielen Dingen "Ja" zu sagen

- ich neige dazu, mich zu überarbeiten oder mir selbst zu viele Aufgaben auf einen Tag zu legen, die ich dann nicht schaffe

- einfach anfangen anstatt Dinge vor mir herzuschieben

Was mich bewegt hat

- Heimat ist für mich der Ort, an dem ich mich wohl und geborgen fühle, und das ist Zuhause und in meinem wunderbaren Wohnheim

- die Menschen nehmen einen meistens so an, wie man ist, wenn man ihnen mit Liebe und Respekt begegnet

- ich gehöre zu einer weltoffenen Generation, die die Welt ganz anders sieht, als die alten Männer und Frauen, die im Moment das Sagen haben

- ich muss mich nicht verstellen, um anderen zu gefallen

- meine Fähigkeiten sind manchmal größer als angenommen

- manchmal merkt man Altersunterschiede an den Gedankengängen und der Reife von Menschen und nicht am äußeren

- scheinbar fühle ich mich manchmal an Orten einfach angekommen, so ging es mir in Israel, wo ich das erste Mal das Gefühl hatte, dass ich hier richtig bin und nicht doof angeschaut werde, sondern mich wie zuhause fühle

- mein Fernweh ist erst befriedigt, wenn ich an einem Ort war, aber nach einer Woche Alltag und Deutschland ist es wieder da und droht manchmal damit, einen zu zerreissen


Es gibt noch so vieles, was ich schreiben könnte, über lustige Erlebnisse im Wohnheim, in der Uni und allgemein noch so vieles zu berichten, aber dafür ist ein andermal Zeit.


Bis bald

Michelle



Let the studying begin! (Anfang Oktober)

Hey ihr,

vielleicht wollt ihr wissen, wie es am Sonntag in der Kirche war. :)
Es war ein besonderer Gottesdienst:
- Open Doors hat was zu ihrer Arbeit erzählt
- mein Tandem hat etwas vorgelesen
- ich war zum ersten Mal in einer Baptistengemeinde (komme aus der Landeskirche)
- der Gottesdienst ging wegen kleinen technischen Problemen 2(!) Stunden
Insgesamt fand ich den Gottesdienst sehr schön, vorallem auch, weil hauptsächlich relativ neue Lieder gesungen wurden. Nach dem Gottesdienst sind wir dann nachhause gegangen und haben Schnitzel mit Gemüse und Kartoffeln gekocht. Meinem Tandem hat es richtig gut geschmeckt und wir haben uns lange unterhalten. Es waren wirklich auch ein paar lustige Fragen dabei, aber so ist das halt, wenn man unterschiedliche Kulturen hat.

Montag war dann der erste Unitag, der erstmal mit einem Sektfrühstück losging, Es gab auch Kaffee und belegte Brötchen. Danach war dann die Vollversammlung und dann später noch die allgemeine Studienberatung. Mit mir haben noch 13 andere in meinen Studiengang angefangen. Inzwischen kenne ich ein paar von ihnen auch mit Namen. Abends war dann der erste Unigottesdienst. Mein Tandem war auch mit dabei, ihr glaubt ja nicht, wie blöd manche ältere Leute gucken können! :D
Als der Gottesdienst vorbei war, hab ich festgestellt, dass es ja Montag ist und irgendwie PEGIDA auch hier in der Stadt aktiv zu seien scheint. Ich kannte das bis jetzt nur aus dem Fernsehen, aber ich war schon geschockt, wie viele Menschen diesen Leuten zuhören! Wenn Leute mit Vorurteilen um-sich-werfen und Parolen brüllen, geht mir das ja schon auf die Nerven, besonders weil ich das nicht nachvollziehen kann.

Den Rest der Woche ging es dann richtig los, mit Latein, Hebräisch und Propädeutik.

Samstag, 8. Oktober 2016

Ein bunter Freitag

Hey ihr,

mein erster Freitag hier war irgendwie komplett bunt und auch etwas ungewohnt. Normalerweise bin ich freitagabends immer in unserem Jugendkreis. Da ist es dann schon etwas komisch auf einmal nicht zu gehen, aber vielleicht finde ich ja hier auch einen "neuen" Jugendkreis, auch wenn es den "alten" nicht ersetzen kann.

Aber jetzt erstmal was zu diesem Freitag. Auf dem Uniplatz war die Immatrikulationsfeier, also ganz viele Stände, Musik und dann später auch der Ersti-Talk (bei dem war ich aber nicht). Mitten im Getümmel habe ich eine alte Klassenkameradin getroffen, die auch in Halle studiert. Es war irgendwie schön endlich mal ein bekanntes Gesicht zu sehen. Nachdem dann alle Stände abgeklappert waren, bin ich dann auch zurück ins Wohnheim.

Am Nachmittag war ich mit meiner Mitbewohnerin zum Treffen vom AK Refugees Welcome gegangen, die haben nämlich noch Tandem-Partner gesucht, die Gasthörer in Halle unterstützen. Da meine Mitbewohnerin im letzten Jahr schon mit Flüchtlingen gearbeitet hat und mich Sprachen und fremde Kulturen interessieren, sind wir einfach mal hingegangen und haben uns das Ganze mal angehört. Wir haben dann auch beide je einen Tandem-Partner gefunden. Mein Tandem kommt aus dem Iran und ist Christ. Er ist schon ein Semester hier, was die Kommunikation um einiges vereinfacht. Er ist wirklich richtig nett und war total begeistert, als er herausgefunden hat, dass ich Christin bin. Einer seiner größten Wünsche ist, dass alle Menschen zu Jesus finden. (Der Iran steht bei Open Doors auf Platz 9 des Weltverfolgungsindex.) Er hat mich gleich eingeladen, am Sonntag mit in die Kirche zu kommen. Ich bin echt schon gespannt, wie es dort so ist, aber ich erzähle es euch auf jeden Fall!

Der Abend war dann auch irgendwie lustig und manche Sachen auch schon fast etwas tragisch. Nachdem T. sehr leckere Pizzaschnecken gebacken hat, kamen die Jungs auf die Idee, einen der Schränke ein Stockwerk nach oben in eines der Zimmer zu tragen. Der Plan wäre auch fast aufgegangen, wäre der Schrank nicht schon etwas klapprig gewesen und vor der Zimmertür auseinander gefallen. Wir haben dann die Überreste erstmal im Keller abgestellt, dabei habe ich dann einen Sessel gefunden, den ich dann noch in mein Zimmer getragen habe, weil der bequemer ist als mein alter Sessel. Also hatte das Ganze am Ende doch noch was gutes. Hab dann noch mit T. die Nachrichten angeschaut, er ist aber dann doch noch los, weil einige seiner Mitstudenten in einer Kneipe gleich in der Nähe waren. Meine Mitbewohnerin und ich haben dann noch ein bisschen gequatscht und Nougattütchen, Cashews und Schokolade gegessen. Irgendwie mussten wir uns ja die Zeit bis Mitternacht vertrieben.

Kurz vor Mitternacht haben sich dann alle Bewohner getroffen, die da waren, um M. zum Geburtstag zu gratulieren. Er hat sich riesig gefreut, als wir singend vor seiner Tür standen. Wir haben dann alle noch gemeinsam ein bisschen Kuchen gegessen.

Ihr seht, es war wirklich ein sehr bunter Freitag.

Bis bald,
Michelle

Freitag, 7. Oktober 2016

Students Welcome! - Die Ersti-Woche

Hey ihr,

inzwischen ist es schon Oktober und das Studium beginnt dann auch nächste Woche.

Ich bin jetzt schon seit 4 Tagen  in meinem Zimmer. Der Umzug war schon etwas chaotisch. Meine Familie und ich sind am 3.10. mit allem losgefahren. Naja, zumindest haben wir das gedacht! Im "Wohnheim" angekommen stellten wir das fest, dass es genau zwei Sachen irgendwie nicht ins Auto geschafft hatten: mein Einkaufskorb und mein Laptop. Ohne Laptop macht es sich etwas schlecht, wenn man vorhat, erst in -inzwischen 2- Wochen wieder nachhause zugehen, besonders, weil man sich bei der Theologischen Fakultät noch klassisch mit einem Zettel zu den Modulen  anmelden muss. Das Ende vom Lied war dann, dass meine Mama, meine Geschwister und ich wie geplant ins Schwimmbad gegangen sind und mein Papa dann nochmal zurück nachhause gefahren ist und die fehlenden Sachen geholt hat. Viel mehr als Bett-überziehen ist dann an dem Tag auch nicht mehr geworden. Achja und ich habe meine Mitbewohnerin kennengelernt. Sie wohnt gleich nebenan in dem Durchgangszimmer, durch das ich mein Zimmer erreiche, und ist wirklich sehr nett. Sie studiert Nahoststudien und Politik.

Am nächsten Tag ging dann die Ersti-Woche los. Wir sind zu dritt vom "Wohnheim" losgelaufen. Den ganzen Tag waren Vorträge und man konnte sich raussuchen, wo man hingehen will. Also war ich zur Vorstellung von den Hochschulgruppen und zu einem Vortrag zu "Studieren im Ausland". Außerdem habe ich mir noch meinen Ersti-Beutel geholt und meinen Studentenausweis validieren lassen Danach bin ich wieder ins "Wohnheim" und hab mir erstmal was gekocht. Später hab ich dann noch mein Zimmer umgeräumt und war einkaufen. In der Küche trifft man immer Leute und die Leute hier sind echt alle so nett und hilfsbereit. Ich habe auch dann noch meine Fächer im Regal und im Kühlschrank bekommen. Abends haben wir dann noch Abendmahl gefeiert und uns noch ein bisschen unterhalten.

Der Mittwoch war dann schon etwas stressiger. Ich hatte viertel 9 einen Termin bei der Stadt, weil man sich anmelden muss. Den Termin habe ich schon vorher ausgemacht, aber trotzdem dauerte es bis halb 9 bis ich dann mal dran war. Die Frau am Schalter hat zwischendrin nochmal telefoniert, aber irgendwann war die Anmeldung dann endlich fertig. Ich bin dann noch sehr schnell zu Uni gelaufen, war aber trotzdem zum ersten Vortrag noch gerade so pünktlich, also eher zu spät. Der erste Vortrag war über das Studentenwerk, der zweite dann über Studienfinanzierung. Das sind schon sehr wichtige Informationen, wenn man bedenkt, wie viel man beachten muss und sollte.

Am Donnerstag war ich bei 3 Vorträgen. Der Erste war über Steuertipps und darüber, was man alles so an Geld vom Staat zurückbekommen kann, wenn man seine Ausgaben geschickt angibt. Ich war echt überrascht, was man da alles so anrechnen lassen kann und wie viel Geld man dadurch wiederbekommen kann. Der Zweite war über den StuRa und der Dritte über Zeitmanagement. Vor dem letzten Vortrag habe ich Karo kennen gelernt, die an der gleichen Fakultät studiert wie ich, vielleicht sehen wir uns ja am Montag. Den Vortrag fand ich eigentlich sehr hilfreich, auch wenn das andere wieder komplett anders wahrgenommen haben. Abends waren wir dann noch mit fast allem "Wohnheim"-Ersties und einigen, die schon länger da sind Bowlen. Danach haben sich einige von uns noch einen Döner geholt und sich in der Küche getroffen. Aber irgendwann bin ich dann dochmal schlafen gegangen.

Die Ersti-Woche war schon zum Teil sehr anstrengend und wirklich sehr chaotisch, weil man auf einmal doch sehr viel zu tun hat und sich erstmal zurecht finden muss, besonders beim Stundenplanbasteln und auch an der Uni ansich. Aber durch die vielen Leute im "Wohnheim" ist die ganze Sache schon etwas angenehmer, weil man sich halt untereinander hilft und unterstützt.

Bis bald,
Michelle

Donnerstag, 1. September 2016

Ein neuer Anfang

Hallo Leute,

herzlich Willkommen auf diesem Blog.
Es ist nicht mein Erster Blog, aber da für mich bald ein neues Kapitel in meinem Leben beginnt, dachte ich mich, ich fange lieber einen komplett neuen Blog an, damit ihr auch auf dem neusten Stand seid und so ein bisschen mitverfolgen könnt, was bei mir so los ist.

Vielleicht sollte ich ich erstmal kurz vorstellen, schließlich kennen mich die meisten von euch noch nicht. :)

Mein Name ist Michelle, der Nachname ist im Moment uninteressant. Wenn das mal interessant werden sollte, sage ich euch Bescheid. ;) 
Ab Oktober werde ich Theologie studieren, wie es dazu gekommen ist, werde ich euch ein andermal erzählen. Für die ganze Sache ziehe ich demnächst um, das heißt, es gibt noch vieles zu organisieren. Langsam sollte ich mir vielleicht auch mal überlegen, was ich alles mitnehmen will. Ich besitze nicht extrem viel. Das Einzige, von dem ich viel besitze, sind Bücher, der Rest hält sich in Grenzen. Aber hey jeder hat so seine Schwachstellen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich umziehe, aber irgendwie ist es diesmal ein ganz anderes Gefühl als beim letzten Mal. Ich kenne meine zukünftige Heimatstadt noch nicht gut, war bis jetzt erst 2x dort. Irgendwie freue ich mich schon darauf, endlich dorthin zu ziehen. Welche Stadt ich meine, werdet ihr erfahren, wenn ich dort bin.

Die Sache klingt im Moment etwas rätselhaft, aber ich will euch ja nicht gleich alles erzählen. :)

In diesem Blog, soll es um verschiedene Seiten in meinem Leben gehen: die Uni, mein Studium, das Leben allgemein, aber auch mal die ein oder andere Andacht, oder auch mal Sachen zum Thema Minimalismus, ganz einfach deshalb, weil mich das schon länger interessiert. Wie das alles zusammen passt, weiß ich auch noch nicht genau, aber ich denke , mit der Zeit wird sich eine gute Lösung und vielleicht auch eine Art System dafür finden.


Bis bald und bleibt gespannt!

Michelle